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Euroride: 7. Etappe, Cap d`Agde - Orange, 189 km
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24.05.2010

Euroride: 7. Etappe, Cap d`Agde - Orange, 189 km

Info: Bildergalerie
Info: GustiZollinger.ch Radreisen Homepage
Autor: Gusti Zollinger



Nachdem sich die meisten Euroridler auf eine weitere Nacht mit grossem, lautstarken Froschkonzert (ein Teich neben der Hotelanlage) eingestellt hatten, wurde das Gequake noch von der Musik einer Veranstaltung übertroffen – aber die meisten hatten ja am Ruhetag schon „voraus geschlafen“.


Gusti Zollinger, ehemaliger erfolgreicher Radrennfahrer, und sein Team, berichten regelmässig von den von ihnen organisierten Radsportreisen.

Wetter:
Sonne pur, sehr, sehr warm, bis 35 Grad! Gegenwind, aber noch relativ harmlos auf dieser dafür so berüchtigten Etappe

Strecke:
Die letzte Flachetappe führte uns auch gleich zum letzten Mal dem Meer entlang nach Sète. Danach ging es an Montpellier, Nimes und Avignon vorbei ins Landesinnere. Praktisch nur auf Nebenstrassen mit wenig Verkehr erreichten wir Orange.

Höhenmeter: 550

Vor dem Aufbruch zur Etappe nach Orange gab es erst mal ein Geburtstagsständchen für Gusti – er feiert ja immer auf der Euroride seinen Jahrestag, dieses Jahr den 66. - herzlichen Glückwunsch! Wir wünschen Dir weiterhin Gesundheit, allzeit gute Beine und viele schöne Stunden beim Velofahren! Beim Apero vor dem Nachtessen stiessen alle Euroridler mit Gusti auf sein Wohl und an. Gusti erwähnte dabei die Vorfreude auf die 3-wöchige Supereuroride, die er mit seinen Freunden und Gästen im Jahr 2011 erleben will.

Etappenort:
Orange, die römische Stadt zwischen den Weinbergen namens Cote du Rhone gelegen, hat gleich zwei Weltdenkmäler. Der Bogen von Orange ist ein aussergewöhnliches Bauwerk römisch-provenzialischer Kunst. Als Durchgang für den Triumphzug von Kaiser Tiberius symbolisierte er die Grenze zwischen der Welt der Toten und der antiken Stadt.
Das zweite Denkmal ist das am besten erhaltene römische Theater der Welt. Es entstand zu Beginn der christlichen Ära und verdankt seinen Ruf seiner aussergewöhnlich gut erhaltenen Szenenmauer. Seine Akustik und sein Aufbau erlauben es 9000 Zuschauern den Veranstaltungen beizuwohnen. Das Theater geriet im 4. Jahrhundert in Vergessenheit. Erst im 19. Jahrhundert verlieh man ihm wieder seine ursprüngliche Zweckbestimmung. Seither empfängt das Theater Jahr für Jahr Zehntausende von Zuschauern im Rahmen verschiedener Sommerveranstaltungen.

Und über zwanzig Jahrhunderte Weinbautradition…Die Reben der Côtes du Rhône stammen ursprünglich aus den Weingärten des Rhône-Tals und gehen auf die Griechen und die Römer zurück. Die meisten „Côtes du Rhône Village“ sind Weine, die reifen müssen. Wer Geduld hat zu warten, wird mit Reichtum und Intensität belohnt.

Ereignisse:
Beim Frühstück sah man die meisten Velofahrer mit voll beladenen Tellern - für 185 km nach Orange (hoffentlich nicht 200 oder mehr – was alles schon vorkam) will man ja gut gerüstet sein

Morgens erwartete uns ausnahmsweise keine Sonne, sondern dicker Nebel. Aber schon bei der Abfahrt begann es aufzureissen und so manch einer sehnte sich im Laufe des Tages nach den etwas kühleren Morgenstunden zurück.

Der gefürchtete Gegen- und Seitenwind zeigte sich heute von der harmlosen Seite und so kamen alle Gruppen relativ zeitig in Orange an. Stattdessen war eher die Hitze ein Problem für die Velofahrer, denn der Planet brannte unaufhaltsam – der Tacho zeigte bis zu 35° in der Sonne.

So war Pedro mit seinem Begleitfahrzeug wieder ein gefragter Mann. Er stand für alle Gruppen stets am richtigen Ort zur richtigen Zeit mit Wasser und isotonischen Getränken von Sport-Vital.

Gusti fuhr heute das erste Mal nach GPS. Er traute der eingespielten Route vom letzten Jahr (ein dickes Dankeschön an René Fliegans für die Daten! Super!!) zuerst nicht ganz, aber nach zwei kleinen Schlenkern auf eigene Faust verfolgte er korrekt die vorgegebene Linie. Diese führte seine Gruppe dann in Lunel mitten durch den Markt. Die Velofahrer fanden sich zwischen Socken, Handtaschen und Essensständen wieder und kämpften sich im Schritttempo vorwärts. Als sie den Markt schon fast hinter sich gelassen hatten, stand ein etwas beleibter Polizist, der sich bemühte, einen Velofahrer zum Anhalten zu bekommen. Als schon etwa zehn von Gusti's Gruppe an ihm vorbei waren, merkte er, dass er etwas rabiater werden müsste, wenn er Erfolg haben wollte und packte Andrea W. etwas unwirsch am Lenker. Nach einem kurzen Wortwechsel (auf welcher Sprache wohl?) und wilden Gesten (Gusti war natürlich Andrea zu Hilfe geeilt) liess er die Gruppe aber weiter fahren.

Auf den letzten Kilometern vor unserem heutigen Tagesziel hatten wir Gelegenheit den Veloberg Nr. 1 zu bestaunen, den Mythos Mont Ventoux!
Und wie ihr als sehr aufmerksame Leser, bestimmt aus dem Etappenplan entnommen habt, setzen wir morgen unsere Fahrt nach Sisteron fort, eben über diesen Mont Ventoux. Spätestens morgen Abend sind wir ALLE Helden der Landstrasse...





Die ersten Tageskilometer strampelten wir am Strand von Sète entlang
Die ersten Tageskilometer strampelten wir am Strand von Sète entlang

Panorama der Wasserstadt Sète
Panorama der Wasserstadt Sète

Andi`s Gruppe passiert Frontignan-Plage
Andi`s Gruppe passiert Frontignan-Plage

Gruppe Gusti quer durch den Pfingstmarkt von Lunel
Gruppe Gusti quer durch den Pfingstmarkt von Lunel


[Weitere Bilder]
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